SUMMER IN ICELAND

ICELAND 2017

travel diary

 

 

 

 

Einleitung

Nirgends auf der Welt ist man den Urgewalten so nah wie auf Island; das Land von Feuer und Eis.

 

Malerische Landschaften soweit das Auge reicht. Von Vulkanen über Geysire bis hin zu gewaltigen Gletschern sieht man hier alles. Die saftig grüne Wiesen, die kargen Mondlandschaften; alles hat seinen besonderen Reiz.

 

Die grosse Gastfreundlichkeit in diesem Land durften wir selber hautnah erleben; jeder hilft jedem.

 

Schon lange war es mein Traum diese Insel selber zu erleben und nun konnte ich ihn mir erfüllen! Ich investierte viel Zeit beim erkunden und planen der Spots im Internet und in Büchern. Zusammen mit meinem Bruder und Reto; der Freund der Mutter meiner Freundin, starteten wir das Abenteuer.

 

 

 

 

 

 

 

DAY 1 24.07.2017

Am 24.07.2017 startete meine erste Islandreise! Zusammen mit meinem Bruder und Reto.


Am ersten Tag nach der Ankunft am Keflavik International Airport
holten wir unser Auto und fuhren los! Wir machten Halt an einem Supermarkt um uns mit dem nötigsten einzudeckten. Anschliessend speisten wir neben unserem Guesthouse in Grindavik im Fish House Bar & Grill. Als die Rechnung bezahlt war freuten wir uns auf unser Bett und gingen zum Eingang des Guesthouses. Vor verschlossener Tür klebte ein Polizeisiegel; niemand war da und niemand wusste etwas darüber! Da das Restaurant noch nicht geschlossen hatte gingen wir zurück und baten um Hilfe. Der nette Koch telefonierte anschliessend etwas herum und fand noch eine leere Bleibe in der Nähe.
Ein toller Start!

 

 

 

 

 

 

DAY 2 25.07.2017

Am zweiten Tag ging die Reise weiter zum Wasserfall Seljalandsfoss. Der erste Spot der Reise war der See Kleifarvatn; nahe Krisuvik. Da es oft stürmisch war, blieb das fotografieren zweitrangig und wir genossen erst die wunderschöne Landschaft und Natur. Nach 150km erreichten wir den Wasserfall. Haufenweise Touristen die mit Bussen anreisten bestaunten das Schauspiel. Nach einem kleinen Rundgang stellten wir unser Zelt auf dem nahe gelegenen Campingplatz auf. Wir stärkten uns mit Pot Nudeln und tranken Kaffee. Anschliessend suchte sich Reto eine Unterkunft in der Nähe. Am späteren Abend als die Touristen verschwanden ging ich nochmals zum Wasserfall und genoss die untergehende Sonne hinter dem Wasser; ein toller Hotspot für wunderbare Fotos.

 

 

 

DAY 3 26.07.2017

 

Nach einer wunderbaren windstillen Nacht im Zelt ging es heute 130km weiter Richtung Osten. Die Strasse führte entlang des mächtigen Eyjafjallajökull.
Wir machten Halt beim Flugzeugwrack. Obwohl es schon viele Touristen hatte, wollten wir es uns nicht nehmen lasse das Wrack zu besichtigen. Nach einer mühsamen Wanderung kamen wir am Ziel an. Der Wind war so stark und kam aus allen Richtungen. Trotz der Sonnenbrille und der Sturmmaske war der Sand überall.
Es ging weiter Richtung Skogafos
s, das Wetter wurde besser und auch der Wind schwächte sich.
Die Route führte weiter zum Black Sand Beach; Nahe Vik i Myrdal. Wir legten einen kleinen Halt ein und gingen ans Meer. Die Wellen peitschten, der Wind war zurück. In Vik angekommen fing es an zu regnen- hier können wir nicht zelten. Wir reisten weiter durch die einsame und wunderschöne Landschaft, auf der Suche nach einem Plätzchen für die Nacht.
Fündig wurden wir auf einem Campground, nahe Kirkjubæjarklaustur.

 



 

 

 

DAY 4 27.07.2017

 

Heute machten wir uns auf den Weg in das 200km entfernte Dörfchen Höfn. Der erste Spot auf dieser Route war der Skaftafell Nationalpark mit dem berühmten Svartifoss. Nach einer kurzen Wanderung bei Sonnenschein bestaunten wir den Wasserfall. Der Bach stürzt über eine Felskante aus Basaltsäulen und fliesst weiter durch Schluchten. Felsbrocken, die aussahen wie gigantische schwarze Würfel, geschliffen und geformt wie von Menschenhand geben diesem Ort etwas magisches!

 

 

 

Auf der Reise nach Höfn machten wir Halt an den unzähligen Gletscherlagunen welche mit ihren imposanten Grössen unendlich weit schienen.  

 

Angekommen in Höfn hielten wir Ausschau nach einer Unterkunft. Beim Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant gab es Pizza mit Hummer; es war toll!

 

 

 

Kurz vor Sonnenuntergang besuchten wir Stokksnes, eine gewaltige Landzunge mit schwarzem Sand, aus dem Gräser wuchsen. Das Licht der untergehenden Sonne wärmte uns und hüllte die Landschaft in ein magisches Licht.

 

Nach Sonnenunterfgang färbte sich der Himmel in allen möglichen Farben, in jeder Richtung sah es wunderschön aus.

 

So machten wir Halt an einer Wiese und bestaunten das die unglaubliche Kulisse. Als plötzlich 20 Pferde angerannt kamen und vor unseren Augen die Freiheit genossen konnten wir unser Glück kaum fassen, dieses Gefühl von Freiheit und der Endlosigkeit war überwältigend. Obwohl wir mitten in der Herde auf dem Stein sassen; bemerkten sie uns kaum und genossen das frische Gras der Wiese und liessen sich nicht stören.

 

 

 

DAY 5 28.07.2017

 

Nach einem gemütlichen Frühstück führte uns die heutige Route zurück nach Kirkjubæjarklaustur. Unterwegs stoppten wir erneut an der Gletscherlagune Jökulsarlon und gingen zum Strand. Hier sieht und spürt man die gewaltige Kraft der Natur; riesige Eisblöcke trieben ins offene Meer und strandeten am Ufer. Ein Eisblock sah aus wie eine grosse hellblaue Kugel. Wir bestaunten die unterschiedlichen Formen de Eises und verweilten am Strand. Nach dem Kaffee im Windschatten unseres Autos fuhren wir weiter durch die wunderschöne Natur.

 

In Kirkjubæjarklaustur angekommen folgten wir der Strasse Richtung Norden; das Tagesziel Lakagigar!

 

Hier fuhren wir das erste Mal ins Hochland auf einer F-Road; Schotterstrassen wie ich sie vorher noch nie gesehen habe. Inmitten der Strasse lagen unzählige grosse Steine, denen man ausweichen musste; Schlaglöcher sorgten dafür dass sicher niemand einschläft!

 

Am Anfang der Strasse die uns ins Hochland führte standen viele Warnschilder; auch eines welches eine Wasserüberquerung zeigte. Wir wagten das Abenteuer und fuhren weiter. Mit einem Tempo zwischen 20 und 45km/h waren wir unterwegs und wurden durchgeschüttelt. Viele kleine Bäche flossen über die Strasse und liessen uns im Glauben es wäre eine Wasserüberquerung wie auf dem Warnschild abgebildet.

 

 

 

Schnell wurden wir vom Gegenteil überzeugt; plötzlich standen wir vor einem grossen Fluss! Wir stiegen aus und begutachteten die Stelle welche wir passieren könnten; weit und breit nur Natur, niemand der uns in einer Notsituation helfen könnte!

 

Noch nie zuvor bin ich mit einem Auto durchs Wasser gefahren, das Wasser ragte fast bis zu meinem Knie.

 

Zurück im Auto sammelten wir unseren Mut und fuhren los; was für ein Abenteuer! Die Scheibenwischer auf der höchsten Stufe damit man sah wohin man fährt. Ein tolles und unvergessliches Erlebnis!

 

Plötzlich sah die Welt um uns herum vollkommen anders aus, wir durchquerten eine gewaltige Vulkanlandschaft! Grün, Rot, Schwarz, Weiss; überall sah man andere Farben und Formen! Sprachlos bestaunten wir die unbeschreibliche Landschaft; immer mit dabei meine Kamera!

 

 

Nach einer Weile fanden wir eine Unterkunft inmitten vom Nichts. Mit dem Glück auf unserer Seite hatte es natürlich noch ein Bett frei für uns! An einem kleinen Bach in der Nähe kochten wir uns Pot Nodels und erholten uns von dieser langen und abenteuerlichen Fahrt. Wir deponierten unser Gepäck im Zimmer und fuhren los zu den Vulkankratern. Das Licht und die Landschaft war traumhaft, sodass es mein Fotografenherz höher schlagen lies! Mein Bruder und Reto bestiegen um 01.00 Uhr morgens den Laki; ein Berggipfel im Laka-Gigar. Da es noch taghell war, folgte ich dem Licht und hielt tolle Stimmungen auf meiner Kamera fest und genoss es, mein erstes Islandabenteuer zu erleben!

 

Wir übernachteten in einer kleinen Hütte welche im Frühjahr von Schafhirten behaust wird; kein Licht, kein Strom und kein Internet, etwas das wir noch nie hatten. Wir führten Gespräche am Tisch bei Kerzenschein und wärmten uns an einer alten Gasheizung.

 

Schnell zeigte es auf der Uhr schon 03.00 an und wir gingen zu Bett.

 

 

 

 

DAY 6 29.07.2017

Auf dem heutigen Plan stand die Schlucht Fjaðrárgljúfur, welche ganz in der Nähe ist. An jenem Morgen war es bewölkt und es nieselte, also hatten wir keinen Stress unsere gemütliche Unterkunft zu verlassen; oder doch? Da wir keinen Strom hatten, um unser unzähliges Equipment  zu versorgen wollten wir bald los. Nach einem ausgewogenen Frühstück in unserer Hütte machten wir uns auf den Rückweg. Das Wetter änderte sich und nun schien die Sonne. Von unserem Standort aus bis zur Schlucht waren es ca. zwei Stunden. Nach einer holperigen Fahrt im Vulkangebiet sahen wir wieder Rasen und Grünflächen. Doch etwas stimmte nicht. Alles schien perfekt zu sein, wir hatten jeden Abend Glück mit den Unterkünften und auch das Wetter war immer auf unserer Seite.

Plötzlich ging alles sehr schnell; im Auto leuchtete die Motorenöllampe auf. Wir stiegen aus und kontrollierten das Öl und das Auto. Mit wenig Akkus in den Handys sowie gar keinem Empfang mussten wir weiter, schliesslich sollten wir bald an der Hauptstrasse sein. Die Lampe leuchtete und blinkte im Sekundentempo jedoch war immer noch niemand in der Nähe. In etwa einer halben Stunde sollten wir das Ziel erreichen. Plötzlich leuchtete auch die Lampe der Batterie auf! Von hier an ging alles sehr schnell, noch fünf Meter konnten wir fahren dann hielt das Auto still.

Wir warteten vergeblich auf ein vorbeifahrendes Auto welches uns vielleicht hätte helfen können. Wir packten das nötigste zusammen und liefen etwas weiter der Strasse entlang um Empfang zu haben. Ohne Erfolg wanderten wir sieben Kilometer weit bis ein Auto vorbei kam; welches auch Platz im Auto hatte. Reto konnte mitfahren um Hilfe zu holen. Ich und mein Bruder marschierten weiter in dieser Endlosen Natur. Reto teilte uns mit, dass er in einem Guesthouse namens Hunkubakkar ist. Dies war noch zwei Kilometer von uns entfernt. Plötzlich kam ein grosses Auto angefahren, schnell streckten wir den Daumen heraus und er nahm uns mit! Der Typ im Auto war der Ranger der uns die Unterkunft übergeben hat. Er fuhr in einem zügigen Tempo da er in Eile war.

Bei der Ankunft in Hunkubakkar erfuhren das der Abschleppdienst zwei Stunden braucht bis er hier ist. Ich nutzte die Zeit und lief von hier aus zu den Schluchten; welche eigentlich unser erster Spot heute werden sollte. Das glasklare Wasser schlängelte sich durch die imposante Felsstruktur. Wir kehrten zurück zum Hunkubakkar und verweilten in dieser gemütlichen Unterkunft. Das Personal war sehr hilfsbereit und versorgte uns stets mit Getränken und wir durften dort warten bis der Pannendienst eintraf. Die Zeit raste vor sich hin, als plötzlich das Telefon kam der Abschleppdienst sei da. Da es recht spät geworden ist und wir wohl heute auf ein Auto verzichten müssen, hatten wir wieder Glück. Ein Paar welches eine Übernachtung gebucht hat, war leider verhindert; so hatten wir ein Plätzchen für die Nacht. Der Abschleppdienst konnte unser Auto bergen und brachte es zu uns, wir mussten das ganze Gepäck ausräumen und konnten es in der Waschküche deponieren. So fuhr der Mechaniker los und brachte unser Auto in eine Garage.

Am nächsten Morgen um 07.00 Uhr mussten wir anrufen um herauszufinden wann wir unser Auto wieder haben; geplant war gegen Mittag.

Nach dem ganzen Warten und telefonieren liefen wir ein Stück bis zu einem Fluss an dem wir Essen konnten. Wir öffneten unsere Dosenbohnen und genossen die Ruhe. Später sassen noch etwas auf der Veranda und tranken Kaffee.

 

 

 

DAY 7 30.07.2017

 

Pünktlich um 07.00 Uhr klingelte unser Wecker um den Mechanicker zu kontaktieren, jedoch ohne Erfolg. Wir waren etwas enttäuscht und tranken erst mal einen Kaffee. Bei einem weiteren Telefonversuch nahm jemand den Hörer ab. Ich sah aus der Ferne wie Reto am Telefonieren war und an seiner Mimik vermutete ich nichts Gutes.

 

Der Mechaniker teilte uns mit, dass wir ein kleines Loch im Öltank der Lenkung hatten, verursacht durch einen spitzen Stein. Dieser Tank wäre leicht zu ersetzen gewesen, hätten sie das Teil an Lager gehabt. Da leider viele der Rentalcars unterwegs waren, war kein Auto für uns in Aussicht. Er würde sich gegen Mittag melden wenn er ein Ersatzfahrzeug gefunden hat. Leider wurde es nicht Mittag, es dauerte bis am Nachmittag bis ein Auto gefunden war. Da die Garage nicht gerade um die Ecke war, dauerte es zwei Stunden bis das Fahrzeug bei uns war.  Um ca. 17.00 fuhren wir los Richtung Landmannalaugar; unserem heutigen Ziel! Der Weg dorthin dauerte etwa zwei Stunden. Wir fuhren mit unserem neuen Suzuki Vitara los wieder auf eine F-Road. Kurz vor Landmannalaugar befinden sich wunderschöne grüne Berge inmitten von schwarzem Sand; dort wollten wir zuerst hin und fuhren an der ersten Gabelung links. Nach ein paar kleineren Flüssen kam zehn Minuten vor unserem Ziel ein grosser Fluss der sehr viel Wasser hatte. Nirgend bot sich eine Stelle an die wir überqueren konnten; und zwei kaputte Autos in einer Woche wären wohl etwas viel.

 

So kehrten wir zurück Richtung Landmannalaugar. Da wir vom Pech verfolgt waren bot sich an dieser Stelle das genau gleiche Szenario. Wir versuchten es etwas weiter links und schliesslich auf der rechten Seite der Strasse. Jedoch war es überall zu tief und das Wasser floss schon in meine Gummistiefel. Traurig und enttäuscht fuhren wir zurück Richtung Hauptstrasse, nahe Hunkubakkar. Um unserem Zeitplan zu folgen fuhren wir Richtung Westen. Der nächste Spot der Reise war der Gullfoss sowie die Geysire.

 

Nach 210km erreichten wir das Dörfchen Fludir; hier war der Campingplatz leider völlig überfüllt und wir fuhren weiter Richtung Geysir. Neben den Geysiren gab es einen wunderschönen Campingplatz. Kurz vor 03.00 Uhr morgens stellten wir Leise unser Zelt auf. Reto konnte auf einer Couch in einem Guesthouse übernachten. Was für ein Tag!

 

 

 

DAY 8 31.07.2017

 

Heute klingelte mein Wecker ziemlich früh, da ich unbedingt die Geysire vor dem Touristenansturm sehen wollte. Der Name Geysir; welcher dieses Schauspiel beschreibt stammt aus dem isländischen, benannt nach dem Geysir: Geysir.

 

Zu Fuss waren es gemütliche fünf Minuten. Im Geysirgelände angekommen hatte ich tollte Sicht auf die Kulisse, nur vier weitere Touristen tummelten sich umher. Es roch nach Schwefel und überall rauchte es aus dem Wasser. Etwa alle acht Minuten zeigte sich die enorme Kraft der Natur und lies den Strokkur ausbrechen. Zwanzig Meter hoch, schoss das heisse Wasser empor und verzauberte die Zuschauer ins Staunen.

 

Zurück beim Zelt genossen wir unser Frühstück und setzten unsere Reise fort Richtung Gullfoss.

 

Der Gullfoss ist ein mächtiger uns grosser Wasserfall, den es eigentlich heute nicht mehr geben würde. Etwa im Jahre 1920 sollte der Wasserfall in ein grosses Elektrizitätswerk verwandelt werden. Die Tochter einer Bauernfamilie in der Nähe, setzte sich für diese Attraktion ein und konnte so den Wasserfall retten.

 

Heute wollten wir es noch einmal versuchen ins Hochland zu kommen. Auf jeder Karte sind andere Strassen abgebildet und man weiss nie genau welche die beste Route gewährt.  Ich entdeckte eine F-Road auf einer der vielen Karte, welche sehr vielversprechend aussah und nahezu keine Flussüberquerungen beinhaltete. Wir entschlossen uns diesem Weg zu folgen. Die Strasse führte schnell weg von der Zivilisation. Wir fuhren durch eine Art Industriegebiet, hie und da sah man Bagger und Lastwagen. Vorbei an Windrädern und Elektrizitätswerken führte uns die Strasse in eine karge Mondlandschaft.

 

Die Karte zeigte eine Nebenstrasse die nach links gehen sollte, wir folgten ihr. Leider ritt uns diese Karte in einen kleinen Umweg, da wir wieder auf der Hauptstrasse landeten. Plötzlich kam ein Schild mit der Aufschrift Landmannalaugar; welches uns hoffentlich dorthin führen sollte. Wir reisen also ins Hochland, durch Sandwüsten und felsige Landschaften. In dem schwarzen und roten Sand entlang der Strasse blühten kleine weisse Blumen, welche aus dem Boden des Lavagesteins ragten. Die vulkanartige Landschaft führte uns zum Campingplatz von Landmannalaugar. Auf dem eher unbequemen Steinboden standen mehrere Zelte und Camper. Ein Paradies für alle Naturliebhabeer.

 

Aus graublauem Gestein besteht der Vulkan Bláhnjúkur. Wanderer reisten hier hin um diese malerische Landschaft zu sehen; rötlich-braune Hänge welche am Vulkan Brennisteinsalda zu finden sind, die auch wegen Schwefel und Kalk graue, bläuliche und weisse Farben zeigten.

 

Weisse Schneeflächen und grüne Moose, die selbst im Hochsommer vorhanden sind, setzen weitere Farbakzente . Ein kleiner Wanderweg führte zu einem schwarz glänzendem Lavafeld, das Laugahraun. Es reicht von Brennisteinsalda bis zum Fluss, an dem eine Hütte des Isländischen Wandervereins steht. Bei der Hütte fliesst der dampfenden Bach in welchem gebadet werden kann. Wir genossen den traumhaften Ausblick den wir hier hatten und suchten uns ein Plätzchen für das Zelt.

 

Nach kurzer Zeit setzten wir uns zu den unzähligen Wandern und Touristen und genossen wieder einmal unsere Pot Nodels. Da der Sonnenuntergang an jenem Tag nicht so wie gewünscht war, hielt ich mich mit dem fotografieren kurz und genoss ein Bad in der heissen Quelle. Ein tolles Gefühl bei 13°C Aussentemperatur in eine heisse Quelle zu steigen und zu wissen, dass dies ein Werk der Natur ist. Unzählige einheimische Badegäste genossen die warmen Temperaturen bis in die frühen Morgenstunden.

 

 

 

 

 

DAY 9 01.08.2017

 

Der neue Monat startete bedeckt bei leichtem Nieseln, als die Sonne durch die Wolken schien. Ich wälzte mich aus dem Zelt und genoss einen Kaffee. Mein Bruder der noch ziemlich erschöpft war, schlief noch weiter. Ich machte mir einen Überblick von diesem wunderschönen Gebiet. In den frühen Morgenstunden reisten schon viele weiter, die Hälfte der Zelte war weg. Heute beschloss ich um das Lavafeld zu wandern um die malerische Landschaft mit zu bestaunen. Die Wanderung dauerte ca. zwei Stunden und führte uns hinein in die Natur. Von weitem sahen wir schon Schwefelquellen die aus dem Boden dampften. Bei Sonnenschein wanderten entlang des schwarzen Gesteins und bestaunten die malerischen Berge. Plötzlich wurde es sehr warm und wir konnten im T-Shirt weiter laufen. Wir machten eine kleine Pause direkt am Hang des Brennisteinsalda. Ein anderer Fotograf brauchte Hilfe bei seiner Kamera. Er hatte Staub auf dem Sensor und nichts dabei um es zu reinigen. Zum Glück hatte ich mein Reinigungsset dabei und konnte ihm ein lächeln ins Gesicht zaubern, als der dunkle Fleck auf seinen Bildern plötzlich verschwand.

 

 

 

DAY 10 02.08.2017

 

Ich schaute frühmorgens aus dem Zelt, ob es sich lohnen würde zu fotografieren. Jedoch startete der heutige Tag bewölkt und mit etwas Nieselregen. Schnell zog ich mich wieder zurück in mein Schlafsack und genoss die Ruhe und Wärme im Zelt.

 

Als Reto von seinem Guesthouse ankam, tranken wir einen Kaffee und machten uns dann auf den Weg Richtung Reykjavik. Da wir noch Zeit übrig hatten, gingen wir an die Küste und erkundigten uns über die Walbeobachtungstouren. Wir nutzen die Chance und buchten den Termin am Abend.

 

Da mein Bruder unbedingt noch in einen KFC wollte, fand unser Mittagessen dort statt. Mit neuen Kräften suchten wir uns nun für die letzte Übernachtung in Island ein Guesthouse, damit wir in der Nähe des Flughafen sind. Wir wurden sofort fündig und konnten unser Gepäck deponieren.

Pünktlich um 17.00 waren wir am Hafen und gingen aufs Schiff für die Walbeobachtungstour. Während der Fahrt strahlte die Sonne und es ging eine leichte Brise. Nach einer halben Stunde machten wir den ersten Halt, um zu angeln. Als die Crew die Köder montierten, kreisten schon die Möwen über unserem Schiff. Wir warfen die Angelruten aus und warteten geduldig auf den Fisch. Nach langem Warten zeigte sich an meiner Rute der erste Biss!

Ich zog die Angelschnur ein und bemerkte, dass ich den Fisch einer anderen Person und dessen Schnur gefangen habe. Nach einer Weile konnte ich doch noch einen ersten Fisch im Meer fangen, während Reto sicher schon drei Stück herausgeholt hat. Wir verräumten unsere Angelruten und hielten weiter Ausschau nach Walen- ohne Erfolg.

 

Auf dem Rückweg konnten wir jedoch Papageientaucher sehen, die ihre Runden drehten. Wenn sie im Wasser schwammen, sah man sie fast nicht, da ihr Gefieder im Meer nicht zu erkennen war. Die Papageientaucher oder auch Puffins genannt, sind viel kleiner als ich sie mir vorgestellt habe. Ein toller Anblick diese Vogelart in freier Natur sehen zu dürfen.

 

Obwohl wir keine Wale sahen, war es eine spannende und tolle Bootstour an unserem letzten Abend in Island.

 

Wir sprachen noch mit dem Captain des Schiffes und er meinte, dass in der Nähe des Flughafens auch schon Wale gesichtet wurden. Er teilte uns die Koordinaten mit und wir versuchten unser Glück am nächsten Morgen. 

 

 

 

 

DAY 11 03.08.2017

 

Der Wecker klingelte bereits vor 04.00Uhr und wir fuhren Richtung Flughafen.

 

Kurz vor dem Flughafen gingen wir noch an die Küste und hielten Ausschau nach Walen.

Jedoch sahen wir im Meer nichts ausser das spiegelglatte Wasser und die langsam aufgehende Sonne. Obwohl wir nicht wie erhofft Wale sahen, fuhren wir glücklich weiter zum Flughafen. Die Autoabgabe verlief äussert schnell und wir hatten noch etwas Zeit um uns vor diesem schönen Land zu verabschieden. Kurz nach 08.00 startete der Flieger nach Basel und beendete so mein grösstes Abenteuer. Viele Erinnerungen, tolle Momente und vor allem tolle Fotos konnte ich mit nach Hause nehmen.

 

 

 

 

Schlusswort

 

 

Die Reise nach Island war bis jetzt mein grösstes Abenteuer, welches ich erleben durfte. Es gab viele schöne Momente und einzigartige Eindrücke welche ich auf dieser Reise gesammelt habe.

 

 

 

Unberührte Landschaften soweit das Auge reicht verleihen diesem Land etwas Magisches.

 

Malerische Berglandschaften, gewaltige Gletscher, Vulkangebiete und dampfende Geysire sind nur ein Bruchteil von dem was die Insel zu bieten hat.

 

 

 

Für mich ist es in der Natur und an unberührten Landschaften  immer von höchster Bedeutung, sie so zu verlassen wie man sie angetroffen hat. Mit diesem Satz beende ich nun meine Reisedokumentation zu Island.

 

 

 

 

 

 

„Tragt Sorge zur Natur, ohne Sie sind wir Nichts“

 

 

 

Steven Berger Photography 2017